Ordnung anstatt?
«Das Leben ist mit allem gut und für Dich»

Das Leben spielen lassen
Leicht ist es, diesen Satz als wahr zu betrachten, wenn alles rund läuft, wenn Du innerlich entspannt bist, vielleicht sogar großenteils geheilt, wenn Du gesund bist, wenn Du gute Kontakte zu Familie und Freunden hast, Dich in einem Netz von Gemeinschaft aufgehoben fühlen darfst und mit allem willkommen, was Du bist. Wenn Du genügend Geld hast, um Dich zu versorgen, wenn Du Dein Träume träumen kannst und auch daran wirken kannst, sie zu verwirklichen. Dann ist es leicht, das Leben spielen zu lassen und die Dinge zu Dir kommen zu lassen, denn Dein Energieniveau ist oben.
Lernthemen begegnen
Viel wahrscheinlicher ist es, dass genau dieses Leben Dir andere Lernthemen einspielt und Du Dich nicht obenauf fühlst. Und dann noch gut drauf zu bleiben oder zu sein? Denn das Glück liegt ja vielerlei beschrieben und – ja, manchmal auch erfahren – im Sein.
Innere Haltung zum Leben
Ist es nicht immer wieder ein Energieaufwand, sich daran zu erinnern, dass das Leben für einen spielt? Ich will hier die Erwartung ans Leben beleuchten. Was erwartest Du vom Leben? Soll es ruhig und in Harmonie dahinlaufen, Du selbst erleuchtet durch's Leben schweben, immer in Balance sein, Dich tragen und Du mit einem Lächeln alles meistern? Klingt verlockend – und die gute Nachricht ist. Es ist möglich, egal, was kommt, es zu nehmen, nicht zu straucheln, nicht in die Minus-Bereiche des eigenen Seins zu kommen, sondern ins wahre Sein.
Annahme
Wie Du sicher weißt, ist die Kunst darin, anzunehmen, was ist, als ob Du Dir es genauso gewünscht hättest. Dieser Satz stammt von Eckart Tolle, dem Meister des Jetzt. Und die Aufgabe ist also, die Dinge anzunehmen, vor denen wir uns am liebsten verstecken, vor denen wir fliehen wollen, weil sie unerträglich erscheinen, die wir natürlich als menschliches Wesen vermeiden wollen. Man nennt dieses bedingungslose, aufbegehrensfreie Annehmen auch Tantra.
Annehmen ist laut Studien ein Prozess, der bis zu 7 Jahre dauern kann, ehe man aus der Opposition zur Annahme und damit zu anderen Wegen der Lösung gelangt.
Kontrolle ist besser?
Gehörst Du auch zu den Menschen, die immer noch alles unter Kontrolle halten möchten, festhalten, meinen zu beobachten und doch ganz starr im Leben gefangen sind? Spürst Du manchmal, dass alles außer Kontrolle geraten kann und das wäre schrecklich? Oder Du verlierst gerade alles? Nichts klappt mehr? Vieles, was Du Dir aufgebaut hast oder was über Jahre richtig war, geht nicht mehr seinen gewohnten Gang? Vielleicht kennst Du es in ähnlicher Form, nicht so kräftig? Glückwunsch!! Das Leben klopft an Deiner Türe an und sendet Dir Zeichen. Das bedeutet manchmal, dass Du bereit bist, die vermeintliche Schönheit und Balance aufzugeben, um genau dahin wieder zu kommen, Deine Komfortzone zu verlassen, um zu lauschen, zu horchen, zu spüren, was das Leben Dir sagen will.
Lieblingsrosa oder Tiefe?
Manchmal gehen auch die inneren Anteile von äußerlichen Geschehen in Resonanz und auf einmal spürst Du einen großen Schmerz, den Du nicht vermutet hattest. Da hilft es nicht, Dein Lieblingsrosa über die Sache zu tünchen, da hilft es nicht, sich in exakter Ordnung Deiner Umfelds, in ein supergeordnetes Zuhause, wo jedes Ding fest an seinem Platz ist, in Deinen vollen Terminkalender zu flüchten und die Struktur als Dein Korsett zu nutzen – auch wenn gewisse Strukturen auch Halt geben, wenn wir sie bewusst wählen, aber nicht, um zu flüchten, sondern den Dingen, die da kommen, besser und tiefer begegnen zu können.
Bewusstheit
Meine geschätzte Ausbilderin des katathymen Bild-Erlebens, einer aufdeckenden Psychotherapie-Methode, die unbewusste Anteile nährt und heilt, meinte: «Wenn jemand allzu schön seine innere Landschaft kreiert, alles in bester Ordnung erscheint, da lohnt es sich, an dem schönen Oberflächenlack zu kratzen. Da ist meist ordentlich was los innerlich und eher viel Unordnung.» So auch Jesper Juul, der berühmte Familientherapeut, der in seiner Arbeit bei den Familien dranblieb, die meinten, es sei bei ihnen "alles in Ordnung". Die, die ihm fünf oder mehr Probleme benennen konnten, konnte er getrost sich selbst überlassen, weil sie sich bewusst über die Thematiken in ihrer Familie waren. Sie brauchten nur marginale Unterstützung. Bei den anderen, die vorgaben, alles sei perfekt, da wusste er, da liegen «Tretminen» begraben.

Schönheit als Ersatz?
Hast Du auch Schönheit über Dunkel gekleistert? Ist es ein «Zwang», dass alles schön sein muss, oder kannst Du im Chaos Schönheit erkennen? Schau mal in Deinen Haushalt: darf ein «Staubwurgerl» am Boden herumliegen, ungespültes Geschirr, mal eine Zeitung am Sofa, oder die Bügelwäsche auf einem Haufen? Sicher ist das Maß an Unordnung ein sehr individuelles Thema. Was ich meine, ist, was macht es mit Dir, wenn Dein Umfeld oder gar das Leben ungeordnet ist? Wirst Du in die Enge getrieben, wird die vermeintliche Schönheit bedroht, wird es eng für Dich und sogar gefährlich? Nutzt Du Struktur und Ordnung als Korsett, als Flucht, um Dich nicht dem Leben und seinen Tiefen, Deinen inneren Dämonen, stellen zu müssen?
Ehrlichkeit
Natürlich kann eine äußere Ordnung eine innere herstellen. Wir wissen das: die Mantren, die heilige Geometrie, die Ordnung der Natur, ein aufgeräumtes Zimmer kann helfen, unser chaotisches Inneres zu ordnen. Aber nicht um «drüberzutünchen», sondern einen Rahmen zu setzen, damit der Schatten da sein darf, gehalten wird, und sich so in die Heilung begeben kann. Verstehst Du den Unterschied? Es geht eben darum, nicht die Ordnung im Außen anstatt der inneren herzustellen, sondern sie zu nutzen, um dem Dunkel begegnen zu können. Das unterscheiden zu können, erfordert höchste Ehrlichkeit mit Dir selbst. Und Mut, das Korsett abzulegen und dem Leben zu vertrauen.
Lächelt das Leben bei Dir?
Es geht auch hier, um die Details, um das Bewusstsein in der Bewusstseinsarbeit. Wenn Ordnung und Schönheit zwanghaft eingesetzt werden, dann ist das dem Leben abgewandt. Dann kann das Leben nicht spielen. Dann herrscht Kontrolle und Unlebendigkeit; darin wird es starr, unbeweglich und eng. Da bekommt man in dem perfekten Außen keine Luft mehr. Da ist keine Freude, keine Lust, keine Spontaneität, kein Neugierigsein auf das, was das Leben so bringt. Kein spirituelles Lachen des tiefen Verstehens. Da kann das Leben nicht lächeln.
Yin & Yang
Und das Geheimnis des Lebens ist: auch im tiefsten Leid, im größten Chaos, in aller Disbalance, steckt die pure Schönheit. Man könnte es auch Weisheit nennen. Denn beides gehört nicht nur dazu, sondern zusammen. Licht und Dunkel ergeben ein Ganzes. Darüber haben viele Menschen philosophiert, nicht nur die Yogis – z.B. auch Romano Michele Antonio Maria Guardini mit seiner Gegensatzlehre.
Wunder
Vielleicht hast Du schon mal die Erfahrung gemacht: Was anfangs wie eine Tragödie aussah, entpuppte sich als wundervolle Fügung. Das Leben ist also immer für Dich, egal was Dein Mind und Dein Schmerz-Ego Dir weismachen möchte, es liegt eine tiefere Wahrheit in allem, was daherkommt. Nur Mut, tiefer zu gehen und die Wunder zu erkennen!
Fruchtbar
Ich bin sehr dankbar, dass ich in schwierigen Lebensituationen mein Yoga und meine Meditation hatte, die mir geholfen haben tiefer zu gehen. Noch dankbarer bin ich für die Menschen in Form von healings, aber auch nur Tür-und-Angel-Gespräche, die mir das Göttliche geschickt hatte, die mir Schlüsselbotschaften überbracht haben, so dass ich diesen «mud» (Schlamm) nicht nur fähig war, zu durchleben, sondern den fruchtbaren Boden für meine Blüte erkennen konnte. Und so geht es weiter und weiter, so dass mehr Gelassenheit dadurch in mein Leben kommt, weil ich den Schlamm als göttliche Fügung erleben kann.
Und nachdem ich den Ausspruch «no mud, no lotos» nicht nur liebe, sondern den Prozess des Erkennens der Schönheit in allem schon mehrmals im Leben selbst und bei meinen Klienten erlebt habe, ist er nicht nur das Motto für meinen neuen Coachingflyer, sondern auch für meinen geliebten Shakti Dance Workshop, den ich nun zum 3. Mal halte – und doch jedes Mal ein Unikat, weil ich mich auf Dich als Teilnehmerin und Deine Energie einstelle und dementsprechend anleite.
«Erlebe, wie aus fruchtbarem Schlamm Deine wunderschöne Lotosblüte wird!»
With much love!
Deine
Sabine Jagat Prakash









